Eiersuchen ist eine Sache für sich...

Dabei hatten wir uns doch was echt tolles einfallen lassen...
Der Plan sah folgendermaßen aus: Wir machen einen kleinen Waldspaziergang bis zum nächsten Kinderspielplatz, verstecken dort möglichst unauffällig den ganzen Osterkram und lassen es eher "zufällig" von Leon finden. Das hatte den Hintergrund, dass wir nicht so zwanghaft nach irgendetwas suchen wollten. Außerdem ist es sowieso viel schöner, wenn man unverhofft etwas findet.
Ja, guter Plan! Da Leon auch schon am Freitag von seinen Verwandten ausgiebig mit Schokolade und Eiern beschenkt wurde, vermisste er auch nichts. Unser im Gegensatz dazu eher kleiner Osterkorb war da schon eher eine Ausnahme.
Soweit lief auch alles glatt. Mit vergleichsweise wenig Genörgel fanden wir dann in einer ganz guten Zeit den Weg zum Spielplatz. Dank meiner phänomenalen Fähigkeiten, was Ablenkung und Strategie angeht, konnte ich meinen Sohn dann auch gekonnt ablenken, so dass Kess unbemerkt den Osterkorb platzieren konnte.
Aus dem Augenwinkel war ich zwar noch der Meinung, dass sich mein Engel beim "verstecken" des Korbes nicht allzuviel Mühe gab...aber das, was danach folgte, hatte auch mich überrascht...
Wie man also auf den folgenden beiden Bildern ehen kann, wurde der Korb neben einer dort stehenden Bank abgestellt. Wie gesagt: Der Korb war zwar nicht allzu groß, aber in seiner dortigen Position weithin sichtbar für jedes schokoladengierige Kind.
Mein taktischer Plan sah so aus: Wir spielen Eierwerfen auf der Wiese HINTER der Bank, bis einer von uns "zufällig" ein Ei zu weit nach hinten wirft. Leon rennt hinterher und findet dabei den Korb. HA! Die ganze Sache war idiotensicher...
Allerdings hatten wir nicht mit dem Prinzip Zufall, dem bescheuerten Drehbuch und vor allem den erstaunlichen Fähigkeiten eines 8jährigen Jungen gerechnet.
Beim Eierwerfen stellten wir (die Erwachsenen) uns irgendwie zu blöd an. Keines der geworfenen Eier kam auch nur in die Nähe der Bank. Wir waren schon sehr stolz auf uns, dass wir den Kanaldeckel in der Mitte der Wiese nicht getroffen hatten.
Aber wir sind ja flexibel...und meine absolut erstaunliche Flexibilität hatte natürlich umgehend einen Plan B. Nachdem wir die Eier gegessen hatten, waren natürlich noch eine Menge Eierschalen übrig...und was lag genau auf der anderen Seite des Spielplatzes? Eine Mülltonne...
"He, Leon...kannst du die Eierschalen bitte noch in die Mülltonne werfen?"
"...hmmm...muss ich? \*nörgel\*"
"Ja bitte! Das gehört sich so..."
"...okaaay..."
Und so nahm er die Eierschalen in den Eierkarton, den wir zum Transport benutzt hatten und dackelte zur Mülltonne. Perfekt! Lief ja alles (fast) wie geplant.
Er warf die Eierschalen in die Tonne, drehte sich um...und kam wieder.
Wie er es dabei schaffte, den Osterkorb zu übersehen, bleibt mir ein Rätsel. Immerhin standen wir genau in einer parallelen Linie zur Mülltonne...und in der Mitte befanden sich die Bank und der Korb. Hmm...bestimmt nur jugendliche Schusseligkeit...
Da er aber glücklicherweise den Eierkarton wieder mitbrachte, hatte er sich damit quasi einen weiteren Credit erspielt. Er kam wieder und wollte mir den Eierkarton zurückgeben...
"Äääh...kannst du bitte den Eierkarton auch noch wegwerfen? Den brauchen wir jetzt nicht mehr..."
"...den auuuch noch? Na gut...\*nörgel\*"
Er lief also wieder zur Mülltonne und warf auch noch den Eierkarton hinein...und kam auch gleich wieder zurück...und diesmal...
...wieder ohne Osterkorb...
Kess und ich mussten uns schwer zusammenreissen, damit wir bei seiner Rückkehr nicht laut loslachten. Okay...ein drittes Mal macht er das sicher nicht. Zu seinem Glück hatte ich ja noch ein benutztes Papiertaschentuch in meiner Jackentasche.
"Oh...das habe ich eben vergessen, dir mitzugeben. Kannst du das nicht auch noch...eben...schnell...in den Müll..."
"..............DAS AUCH NOCH???"
"Ja, das auch noch. Aber ich mach dir einen Vorschlag: Ich stoppe die Zeit und sage dir hinterher, wie schnell du gewesen bist. Einverstanden?"
".....hmmm, na guuut....."
Und schnell war er...SO schnell, dass er schon ziemlich fix wieder bei uns war...
...und wie soll ich sagen? Wenn der Schokoladenhase im Korb sprechen könnte, würde er sicher spätestens jetzt Dinge rufen wie:
"Du Blödi! Wie oft willst du noch an mir vorbeilaufen? Ich sitze HIER! Mir laufen schon die Ameisen über die Nase! BEEIL DICH!!!"
Tja...und er ließ mir keine andere Wahl. Ich nahm also ein frisches Papiertaschentuch, schneuzte kurz hinein, gab es ihm und sagte:
"Okay...du hast noch EINEN Versuch! Nimm das hier und schmeiss das BITTE IN DIE MÜLLTONNE!"
"...du willst mich ärgern! Mannooooo..."
"Los, mach schon! Ich stoppe auch wieder die Zeit...du könntest dir aber auch theoretisch ein wenig MEHR ZEIT lassen und ein bißchen die schöne Landschaft beachten und so..."
"...äh...was?"
"Schon gut...Auf die Plätze, fertig, los!"
Und ob ihrs glaubt oder nicht: Auf seinem Rückweg schaffte er es sogar, ÜBER die Bank mit dem danebenstehenden Osterkorb drüberzuspringen...natürlich, ohne ihn zu bemerken. So langsam machte ich mir Sorgen um seine Sehkraft...
Da Kess und ich uns langsam nicht mehr zurückhalten konnten, brachen wir das Experiment an dieser Stelle ab. Mit den Worten "Wir setzen uns jetzt mal auf die Bank...zum AUSRUHEN!" trabten wir Richtung Osterkorb.
Und da...man mag es kaum glauben...
"Oh...guckt mal...hier steht ja was..."
Tja, nächstes Jahr mach ichs wohl einfach so wie mein Opa...das Zeug im Garten ablegen und vorher groß ankündigen:
"Wart, Jung...aich peife mol nachem Osterhoas..."
In diesem Sinne: Frohes Osterfest! Und versteckt nix, was ihr hinterher nicht wieder findet.
Ja, guter Plan! Da Leon auch schon am Freitag von seinen Verwandten ausgiebig mit Schokolade und Eiern beschenkt wurde, vermisste er auch nichts. Unser im Gegensatz dazu eher kleiner Osterkorb war da schon eher eine Ausnahme.
Soweit lief auch alles glatt. Mit vergleichsweise wenig Genörgel fanden wir dann in einer ganz guten Zeit den Weg zum Spielplatz. Dank meiner phänomenalen Fähigkeiten, was Ablenkung und Strategie angeht, konnte ich meinen Sohn dann auch gekonnt ablenken, so dass Kess unbemerkt den Osterkorb platzieren konnte.
Aus dem Augenwinkel war ich zwar noch der Meinung, dass sich mein Engel beim "verstecken" des Korbes nicht allzuviel Mühe gab...aber das, was danach folgte, hatte auch mich überrascht...

Mein taktischer Plan sah so aus: Wir spielen Eierwerfen auf der Wiese HINTER der Bank, bis einer von uns "zufällig" ein Ei zu weit nach hinten wirft. Leon rennt hinterher und findet dabei den Korb. HA! Die ganze Sache war idiotensicher...

Beim Eierwerfen stellten wir (die Erwachsenen) uns irgendwie zu blöd an. Keines der geworfenen Eier kam auch nur in die Nähe der Bank. Wir waren schon sehr stolz auf uns, dass wir den Kanaldeckel in der Mitte der Wiese nicht getroffen hatten.
Aber wir sind ja flexibel...und meine absolut erstaunliche Flexibilität hatte natürlich umgehend einen Plan B. Nachdem wir die Eier gegessen hatten, waren natürlich noch eine Menge Eierschalen übrig...und was lag genau auf der anderen Seite des Spielplatzes? Eine Mülltonne...
"He, Leon...kannst du die Eierschalen bitte noch in die Mülltonne werfen?"
"...hmmm...muss ich? \*nörgel\*"
"Ja bitte! Das gehört sich so..."
"...okaaay..."
Und so nahm er die Eierschalen in den Eierkarton, den wir zum Transport benutzt hatten und dackelte zur Mülltonne. Perfekt! Lief ja alles (fast) wie geplant.
Er warf die Eierschalen in die Tonne, drehte sich um...und kam wieder.
Wie er es dabei schaffte, den Osterkorb zu übersehen, bleibt mir ein Rätsel. Immerhin standen wir genau in einer parallelen Linie zur Mülltonne...und in der Mitte befanden sich die Bank und der Korb. Hmm...bestimmt nur jugendliche Schusseligkeit...
Da er aber glücklicherweise den Eierkarton wieder mitbrachte, hatte er sich damit quasi einen weiteren Credit erspielt. Er kam wieder und wollte mir den Eierkarton zurückgeben...
"Äääh...kannst du bitte den Eierkarton auch noch wegwerfen? Den brauchen wir jetzt nicht mehr..."
"...den auuuch noch? Na gut...\*nörgel\*"
Er lief also wieder zur Mülltonne und warf auch noch den Eierkarton hinein...und kam auch gleich wieder zurück...und diesmal...
...wieder ohne Osterkorb...
Kess und ich mussten uns schwer zusammenreissen, damit wir bei seiner Rückkehr nicht laut loslachten. Okay...ein drittes Mal macht er das sicher nicht. Zu seinem Glück hatte ich ja noch ein benutztes Papiertaschentuch in meiner Jackentasche.
"Oh...das habe ich eben vergessen, dir mitzugeben. Kannst du das nicht auch noch...eben...schnell...in den Müll..."
"..............DAS AUCH NOCH???"
"Ja, das auch noch. Aber ich mach dir einen Vorschlag: Ich stoppe die Zeit und sage dir hinterher, wie schnell du gewesen bist. Einverstanden?"
".....hmmm, na guuut....."
Und schnell war er...SO schnell, dass er schon ziemlich fix wieder bei uns war...
...und wie soll ich sagen? Wenn der Schokoladenhase im Korb sprechen könnte, würde er sicher spätestens jetzt Dinge rufen wie:
"Du Blödi! Wie oft willst du noch an mir vorbeilaufen? Ich sitze HIER! Mir laufen schon die Ameisen über die Nase! BEEIL DICH!!!"
Tja...und er ließ mir keine andere Wahl. Ich nahm also ein frisches Papiertaschentuch, schneuzte kurz hinein, gab es ihm und sagte:
"Okay...du hast noch EINEN Versuch! Nimm das hier und schmeiss das BITTE IN DIE MÜLLTONNE!"
"...du willst mich ärgern! Mannooooo..."
"Los, mach schon! Ich stoppe auch wieder die Zeit...du könntest dir aber auch theoretisch ein wenig MEHR ZEIT lassen und ein bißchen die schöne Landschaft beachten und so..."
"...äh...was?"
"Schon gut...Auf die Plätze, fertig, los!"
Und ob ihrs glaubt oder nicht: Auf seinem Rückweg schaffte er es sogar, ÜBER die Bank mit dem danebenstehenden Osterkorb drüberzuspringen...natürlich, ohne ihn zu bemerken. So langsam machte ich mir Sorgen um seine Sehkraft...
Da Kess und ich uns langsam nicht mehr zurückhalten konnten, brachen wir das Experiment an dieser Stelle ab. Mit den Worten "Wir setzen uns jetzt mal auf die Bank...zum AUSRUHEN!" trabten wir Richtung Osterkorb.
Und da...man mag es kaum glauben...
"Oh...guckt mal...hier steht ja was..."
Tja, nächstes Jahr mach ichs wohl einfach so wie mein Opa...das Zeug im Garten ablegen und vorher groß ankündigen:
"Wart, Jung...aich peife mol nachem Osterhoas..."
In diesem Sinne: Frohes Osterfest! Und versteckt nix, was ihr hinterher nicht wieder findet.

Sonntag, 8. April 2007
Tags für diesen Artikel: family
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